IHR RÄUSCHLING IST DER BESTE DER SCHWEIZ

“Das Leben ist zu kurz, um schlechten Wein zu trinken.” Das sagte schon Goethe im 18. Jahrhundert. Der Dichter und Naturforscher war ein Kenner des guten Geschmacks und ein Genussmensch, der den Gaumenfreuden frönte. Bestimmt hat ihn auch die eine oder andere Flasche Räuschling zu prosaischen Höhenflügen verholfen. Als alte Weissweinsorte, die früher in Deutschland, in der Schweiz und im Elsass verbreitet war, erlebt der Räuschling seit einigen Jahren ein Comeback. Den besten Schweizer Räuschling, da sind sich Weinkenner einig, produziert das Weingut Schwarzenbach in Meilen im Kanton Zürich.

Der Räuschling der Familie Schwarzenbach war für mich eine Offenbarung. Anlässlich eines privaten Dinners mit Journalisten führten uns Alain Schwarzenbach und seine Partnerin Marilen Muff, die 2016 die Leitung des Weinguts als fünfte Generation übernahmen, in die Geschichte ihrer Vorfahren ein. Schon vor hundert Jahren kultivierte Hermann Schwarzenbach im Kanton Zürich Reben, Obstbäume sowie Rhabarber – und hegte daneben seine Kühe. Mit harter Arbeit, Fleiss, Know-how und Innovation haben fünf Generationen dazu beigetragen, dass das Weingut zu einem der renommiertesten Betriebe der Region Zürichsee und der Schweiz wurde. Es umfasst heute neun Hektaren Reben sowie 12 verschiedene Rebsorten und bietet ein Sortiment von 25 Weinen.

IHR RÄUSCHLING IST DER BESTE DER SCHWEIZ

In der Schweiz gibt es nur drei Weingüter, die gemäss Weinexperte Jérôme Aké Béda (bester Sommelier der Schweiz 2015) einen exzellenten Räuschling herstellen. “An erster Stelle steht ganz klar das Weingut Schwarzenbach, das die Rebstöcke am besten veredelt.”

“Der Räuschling ist unser Vorzeigewein”, sagt Marilen Muff. “Wir verfügen über ein sehr grosses Wissen, das von Generation zu Generation weitergegeben wurde.” Allerdings sei der Anbau der Sorte teilweise heikel, da sie sehr anfällig auf Regen sei, erklärt die Winzerin. Auf die Frage, wodurch sich ein guter Räuschling auszeichne, antwortet sie: “Es ist ein sehr eleganter Wein, der sich durch eine typische mineralische Säure auszeichnet. Er passt ausgezeichnet zu frischem Fisch aus dem See oder zum Apéro.”

Die Einkellerung findet jeweils in der Trotte des Weinguts Schwarzenbach statt. Die Infrastruktur wird auch noch von drei anderen Weingütern genutzt.

Das Weingut Schwarzenbach setzt keine Aromahefen ein, sondern eine eigene Hefe, die aus einer alten Flasche Wein extrahiert wurde. Sie bildet keine eigenen Aromen, sondern setzt nur das traubeneigene Aroma um. So wird die Reintönigkeit des Weins garantiert. “Wein entsteht im Rebberg, nicht im Keller”, sagt Alain Schwarzenbach. “Im Keller kann man ihn nur noch kaputt machen.”


(Oben) Bei Vacherin-Fondue und Schwarzenbach-Räuschling unterhalten sich Journalistinnen aus den USA, Deutschland und der Schweiz mit dem Magnificients-Team.

“DER RÄUSCHLING WIRD FAST IMMER ZU FRÜH GETRUNKEN”

Für die Degustation holte das junge Winzer-Paar einige Raritäten aus dem Keller, in dem bis zu 100 Jahre alte Weine lagern. Im ersten Durchgang wurden drei Räuschlinge degustiert: Räuschling Spätlese 2000, Räuschling Spätlese 2005 und Räuschling Auslese 2016. Der Räuschling Spätlese 2000 mit seinen Honigaromen, der leichten Petroleum-Note und den süss-sauren Aromen war zweifelsohne der beste und spannendste der drei Weine. “Der Räuschling wird immer zu jung getrunken”, erklärt Alain Schwarzenbach. “Er sollte jedoch wie der Riesling einige Jahre gelagert werden.”

Bei der zweiten Degustationsrunde wurden drei trockenere Räuschlinge präsentiert, die von der Säure her milder als die ersten drei waren. Der Meilen Räuschling Mariafeld 1978 ist ein gereifter Wein, der nur noch wenige frisch-fruchtige Aromen aufweist. Aufgrund der Oxydation zeichnet er sich durch eine nussige Note aus. “Der Räuschling ist ein Wein, der sehr gut altert”, sagt Marilen Muff. Es folgt der Räuschling Seehalde 2010, der ein gutes Alter hat, um getrunken zu werden. “Sieben Jahre sind optimal für einen Räuschling, der Wein hat sich entfaltet und zeichnet sich durch ein breiteres Spektrum als der 2016-er aus”, erklärt Alain Schwarzenbach.  Das Jahr 2010 war übrigens ein sehr kaltes Jahr. Oft altern kühle Jahrgänge besser. Der letzte Wein, der Magnificients 2016, ist ein jugendlicher, frischer und spritziger Wein, der einem grossen Chasselas entspricht und hervorragend zu Käse und Apéro passt.


(Oben) Das perfekte Weihnachtsgeschenk: Eine von Hand gefertigte Holzbox mit dem Porträt des Gotthard-Leadsängers Steve Lee (1963 – 2010) mit sechs Magnificients-Cuvées. Die Limit Edition kostet circa CHF 400 und kann direkt bei Magnificients bestellt werden.

MAGNIFICIENTS 2016

Mit Magnificients hat sich Nicolas Wüst einen Traum erfüllt: Ein Label, das exklusive Schweizer Cuvées vertreibt und an deren Kreation sich Wein- und Gourmet-Experten sowie Künstler beteiligen. Jeder Magnificients wird von einem anderen Schweizer Weingut hergestellt. Der M’16 stammt aus dem Weingut Schwarzenbach in Meilen und umfasst eine exklusive Selektion von vier verschiedenen Räuschlingen, die auf unterschiedlichen Mikroterroirs gewachsen sind. Die Magnificients-Cuvées werden in einigen der exklusivsten Schweizer Gourmet-Restaurants serviert, zum Beispiel im Restaurant Le Cerf von Sternekoch Carlo Crisci in Cosonnay.

Doch was wäre ein Wein ohne die perfekte kulinarische Ergänzung? Der M’16 harmoniert perfekt mit einem Stück Vacherin, dachte sich Nicolas Wüst und beauftragte zwei Experten ihres Fachs, ein exklusives Fondue zu kreieren: Christian Duc, Direktor von Vacherin Fribourgeois, und Sternekoch Carlo Crisci. Letzterer empfiehlt, einen kleinen Teller mit geraspeltem Ingwer neben den Hauptteller zu legen und das Brot, nachdem es ins Fondue getaucht wurde, auch noch kurz in den Ingwer zu dippen. Das Fondue Magnificients wird in Kürze exklusiv bei Manor erhältlich sein. Wir wünschen schon jetzt En Guete und Santé!

 

Der Weinbau Schwarzenbach bietet verschiedene Degustationen und Events an. Öffnungszeiten: Samstags von 9 bis 16 Uhr oder während der Woche nach telefonischer Vereinbarung. Bestellungen können auch online aufgegeben werden.

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